Ausbau Breitbandversorgung Wutha-Farnroda

Posted By on 7. August 2014

Am 07.08.2014 fand in der Gaststätte Kaffeerickchen in Deubach die erste Infoveranstaltung des Bündnis Wutha-Farnroda e.V. zum Thema Breitbandausbau statt. Hierzu wurden im Vorfeld durch unser Bündnis-Mitglied Christian Ortmann die bisherigen Angebote der Telekom an die Gemeinde ausgewertet und aufbereitet, so dass es interessierten Mitgliedern und Bürgern ermöglicht wurde, den aktuellen Stand zu erfahren und wie die Kostensituation aus aktueller Sicht für die Gemeinde aussieht.

Die Präsentation und Zusammenfassung hierzu können sie hier im Anschluss downloaden.

Die Deutsche Telekom AG war zu diesem Zeitpunkt nicht bereit, die alleinigen Kosten zu tragen, da sich diese hohen Investitionen für sie als alleiniger Kostenträger nicht lohnen. Zusammengefasst sind (Stand April 2013) Investitionskosten von ca. 380.000 EUR notwendig, um die Gesamtgemeinde Wutha-Farnroda mit einem zukunftsfähigen VDSL-Netz zu versorgen. Zu diesem Zeitpunkt wären davon ca. 85.000 EUR auf die Gemeinde als Kosten selbst entfallen, der Restbetrag wäre über Fördergelder von Bund und Ländern getragen worden. Dieses Förderprogramm berücksichtigte zum damaligen Zeitpunkt jedoch aber nur die Tatsache, dass der Bund in der Berechnung davon ausging, dass ein 2 Mbit-Anschluss zu den Kabelabzweigverteilern (DSLAM) als ausreichend angesehen wird. Dies ist nun in der neuen aktuellen Förderrichtlinie (Stand März 2014) sehr viel weitreichender gefasst und ermöglicht der Gemeinde Wutha-Farnroda eventuell eine Heraufstufung in der Dringlichkeit und eine bessere Förderungsmöglichkeit.
Der Gesamtausbauplan sieht vor, alle DSLAM-Kabelverteiler statt Kupfer über zukunftsfähige Glasfaserkabel anzubinden. Hierfür müssten ca. 10 km neues Kabel verlegt werden. Desweiteren sind neue Verzweiger in Deubach und Kahlenberg zu errichten, da dort bisher nahezu nichts ausgebaut ist. Dort sind dann zusätzlich entsprechende Tiefbauarbeiten notwendig. Kurzum, ein Frickelwerk kann nicht in Betracht gezogen werden, es wird ein kompletter Ortsausbau notwendig sein, um nahezu alle Bürger mit schnellem Internet versorgen zu können.

Hierzu ist unserer Meinung nach nun zunächst einmal notwendig eine neue Bürgerbefragung in 2015 zu starten. Die zurückliegende Befragung in 2013 (Hörselbergblatt) hatte nur wenig Rückmeldungen gebracht, was aus Sicht des Bündnis Wutha-Farnroda e.V. daran liegt, dass die Befragung einerseits kaum Beachtung fand und andererseits die Bürger meist überfordert sind mit technischen Fragen. Ziel soll es also sein, die Bürger auch durch Einzelgespräche (mit Hilfe der Ortsbürgermeister und Bündnis-Mitglieder) aufzurufen mitzumachen bei einer neuen Umfrage und viele Unterschriften und Stimmen zu sammeln. Nur so wird auch die Relevanz eines eigenständigen Ausbaus durch die Deutsche Telekom AG erhöht. Es ist einfach so: Wenn sich niemand beschwert, wird auch nichts unternommen!

Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass ein Ausbau dringend notwendig ist, um z. Bsp. auch Anreize zur Ansiedlung kleinerer und mittlerer Betriebe zu schaffen. Ein schneller Internetanschluss ist absolut erforderlich in der heutigen Zeit für sämtliche Kommunikation und Betriebsabläufe. Aber natürlich auch für Privathaushalte ist es absolut kein zufriedenstellendes Ergebnis, wenn Ortsteile wie Deubach, Kahlenberg oder Teile Mosbachs nicht einmal einen langsamen DSL-Anschluss zur Verfügung gestellt werden kann. Selbst Mobilfunkstrecken wie LTE stellen hier keine Alternative dar, da nicht einmal eine vernünftige Mobilfunkverbindung gewährleistet ist. Und auch hier wird sich der ein oder andere zuzugswillige Bürger eventuell eben nicht hier ansiedeln wollen, weil z. Bsp. die Infrastruktur nicht attraktiv genug ist. Heutzutage ist das eine Tatsache, die nicht zu unterschätzen ist. Trotz der angespannten finanziellen Lage der Gemeinde muss also der Breitbandausbau oberste Priorität haben! Neben dem Bündnis Wutha-Farnroda e.V. haben sich auch alle Parteien und Gruppierungen dieses Thema groß auf die Agenda geschrieben und wir hoffen gemeinsam schnell eine Lösung in Angriff nehmen zu können.

Festzustellen bleibt aber auch, dass die Prozedur der Bedarfserhebung durch die Umfrage über Anfrage bei der Telekom, Entscheidung über Fördermittel usw. bis zur eigentlichen Umsetzung einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Wir rechnen mit mind. 3 Jahren. Das Bündnis hat deshalb auch nach temporären Übergangslösungen Ausschau gehalten. Hierzu haben wir uns auch mit der Thematik LTE, Funkstrecken und DSL per Satellit auseinandergesetzt. Wir sind der Auffassung das im Kosten-/ Nutzenvergleich hier DSL mittels SAT-Antenne die beste und vergleichbarste DSL-Lösung darstellt. Für ähnliche Grundgebührbeträge wie ein Standard-DSL-Anschluss lassen sich hier für jeden schnelle Internetanschlüsse einfach zur Verfügung stellen. Wie überall ist die Vielfalt der Anbieter jedoch groß. Wir haben deshalb eine Übersicht erstellt mit Gegenüberstellungen der Grundgebühren und Einmalinvestitionskosten, so dass jeder Bürger eine Entscheidungshilfe bekommt. LTE steht innerhalb des Ortes fast nirgends zur Verfügung und Richtfunkstrecken stellen als Brückenlösung vom Aufwand her auch keinen Vorteil dar, zumal auch diese Lösung einige Tücken birgt.

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